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Radiometrische Dickenmessung? Nein, das ist keine neue Diät…!

Dickenmessung

(Hochspannung im Fokus, NLQ4/16) Durch Dickenmessverfahren kann bei der industriellen Produktion durchlaufender Bandprodukte die Abweichung von der Solldicke ermittelt und entsprechend aussortiert und ausgeregelt werden. Im Zentrum steht nicht die Entdeckung, sondern die Vermeidung von Fehlern. Insbesondere berührungs- und zerstörungsfreie Verfahren spielen in der Fertigung und Materialprüfung eine große Rolle…

 

Neben taktilen und optischen Verfahren haben sich insbesondere bei der Herstellung von Metallband (Coils) die Verfahren der radiometrischen Dickenmessung bewährt. Aufgrund der hohen Messgenauigkeit und Abtastrate eignen sie sich für verschiedenste Anwendungsbereiche und Branchen in der Qualitätsprüfung, der Automation sowie der Prozessoptimierung in der Metallindustrie.

 

Es wird zwischen Messverfahren mit radioaktiven Isotopenstrahlern (für Gammastrahlung) oder Röntgenstrahlern (für Röntgenstrahlung) als Quelle unterschieden. Während die Röntgenstrahlung in der Elektronenhülle entsteht, ist es bei der Gammastrahlung der Atomkern. Der Vorteil von Röntgenstrahlung ist das weitaus geringere Signalrauschen und die Möglichkeit, während Produktionspausen abgeschaltet werden zu können. Nachteilig ist, dass sie bei größeren Dicken keine zuverlässigen Messergebnisse mehr liefert und unökonomisch wird. Daher werden im Prozessverlauf in der Regel beide Messverfahren eingesetzt, Isotopenstrahler fürs Grobe und Röntgenstrahler für die Feinarbeit.


Bei beiden Messverfahren wird die in der Quelle generierte ionisierende Strahlung senkrecht durch das vorbeilaufende Metallband zum gegenüberliegenden Detektor geschickt, wobei ein Teil der Strahlung absorbiert wird. Die am Detektor ankommende reduzierte Strahlung gibt Aufschluss über die Dicke des zu messenden Bandes (Absorber). Die Intensität der gesendeten Strahlung ist umgekehrt proportional zur Dicke und Dichte des Absorbiermaterials. Die ausstrahlende Röntgenenergie kann je nach Materialart und -dicke reguliert werden. Die reduzierte Strahlungsintensität wird anhand einer für jedes zu messende Material abgespeicherten Kalibrierungskurve ermittelt.


Da das Erzeugen ionisierender Strahlung immer auch etwas mit hohen Beschleunigungsspannungen zu tun hat, versteht es sich quasi von selbst, dass die GES auch in diesem Anwendungsfeld mit dabei ist. Mehr über ein entsprechendes Entwicklungsprojekt der GES zu diesem Thema können sie hier lesen…

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